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German Gooners On Tour - 2003/2004

Premier League - Birmingham City v Arsenal 0:3



BIld 1: So wirklich schön ist Birmingham nicht...
Bild 2: ...auch wenn auf den Kanälen manch buntes Schiff verkehrt
Bild 3: Der Grund, warum der den Gästen Platz bietende Railway Stand Railway Stand heißt
Bild 4: Der St. Andrews Park von Birmingham City
Bild 5: In HZ 2 spielten fast nur noch die Gunners, das 3:0 am Ende verdient

 

Ein ganzes Jahr Arsenalabstinenz hatte ich mir auferlegt, nachdem der letzte Ausflug ins gelobte Land mit dem 1:2 gegen Blackburn zu einem rechten Desaster wurde. Für nicht wenige Experten (eigentlich gibt's ja nur einen echten - Tipspielguru Johhny) kippte mit dieser Begegnung seinerzeit die Meisterschaft zuungunsten der Gunners, und so mußte ich irgendwann doch etwas gegen mein schlechtes Gewissen tun. Nachdem Ryan Air mit der Eroberung Thüringens nachhalf, hieß es Leinen los (oder so) für € 27,- ab dem eher einer Bushaltestelle nachempfundenen Flug"hafen" Altenburg. Da die Freuden des Lebens in England selbst etwas weniger günstig zu haben sind, ersparten wir uns den Besuch des Rugby-Spieles zwischen den London Wasps und Meister Gloucester, das einzig deshalb den Besuch wert gewesen wäre, weil die Wespen ihre Heimspiele im von Big Tone himself zum Pilgerort geweihten Stadion der Wycombe Wanderers austragen. So gönnte man sich das Match eben bei ein paar edlen Bitter Ale im Pub, bevor dann das Abendprogramm von Sky Sports die Sendung "Tight Lines" darbot, in der hochspannendes zum Thema Angeln der sicher gebannt vor dem TV-Gerät harrenden Petri-Jüngerschaft präsentiert wird. Ob unsereiner Emotionen nach einem gelungenen Sol-Tackling wohl ähnlich denen sein mögen, die ein wackerer Tight Lines-Zuschauer beim Anblick der Superslomo einer aus dem Baggersee von Accrington gefischten Brasse und der darauf folgenden 5minütigen Fachdiskussion mit dem prominenten Starangel-Studiogast empfindet?

Wir vermochten es uns kaum vorstellen und freuten uns eher auf den folgenden Tag, als es in aller Frühe gen Norden ging. Für meinen Freund zum Heimspiel seiner gebeutelten Evertonians gegen die Wolves, und für mich erstmals in die Midlands, ein weiteres Kapitel der ungeschlagenen Gunners-Serie ein Stück mitzuschreiben...bzw. akustisch zu begleiten. Letzteres war garnicht so einfach, wenn um einen herum vorwiegend Leute sitzen, die den Ausflug zum Auswärtsspiel mit einem Theaterbesuch verwechselt haben, und wohl glauben, bei 38 Pfund Eintritt (Nöö, nicht verschrieben, achtunddreißig, ACHTUNDDREISSIG!) wäre auch Support vom Band mit enthalten. Insgesamt war die Stimmung unter den wohl um die 3.000 Gooners bestens, was wohl aber weniger an dem im Vorfeld eifrig verteilten Arsenal Song Sheet lag, als am Last-Minute-Weltmeisterschaftstriumph von Englands Rugby-Heroen vom Vormittag. Das Rugby-Spiel selbst hatte ich leider während der Zugfahrt verpassen müssen, kam gerade rechtzeitig zum Final Whistle in ein Birminghamer Pub hereingestürzt und gönnte mir auf Wilkinsons goldenes Füßchen erstmal ein Pint. Beim "Sightseeing" durch die zum Einkaufen sicher perfekte, aber bis auf die recht romantischen Kanäle (angeblich mehr als in Venedig) eher unansehnlichen, doch quicklebendigen Industriemetropole zelebrierten die gewohnt kälte- und regenresistenten Briten den größten sportlichen Triumph seit dem Gewinn der Fußball-WM 1966 (mal abgesehen von 2 überaus glücklichen Europacupsiegen von Leeds und den Wolves über den großen FC Carl Zeiss Jena, die in den Betrachtungen der Journallie überraschenderweise keine Berücksichtung in der Auflistung angelsächsicher Heldentaten auf dem grünen Rasen fanden) in den kurzen Rugby-Trikots mit der roten Rose ausgiebigst. Auch auf dem Weg zum Stadion die St. Georges Cross allerorten, aber so richtig Gänsehaut gab es vor dem Anpfiff, als die Fans beider Mannschaften gemeinsam das "Swing low, sweet chariot" im St. Andrews schmetterten (für Leute mit DSL empfielt sich der Download unter http://home.t-online.de/home/stmjena/, der Rest sollte viel Geduld haben *fg*)

Nachdem dann die heimischen Fans beim Einlauf der Teams recht beeindruckend ihr "Keep right on to the end of the road" intonierten, hieß es sich mal umzuschauen, welche Rumpfelf Arséne Wenger denn so genau auf den Platz schickt, schließlich fehlten mit den gesperrten Parlour, Lauren, Vieira und Keown, dem verletzten Wiltord und dem länderspielgestreßten Gilberto eine Ansammlung von Spielern, die wohl sogar mit etwas Füllmasse von der Shite Hart Lane eine schlagkräftige PL-Truppe hätte stellen können. Wie schon in der Schlußphase des Spurs-Spieles zu erahnen, wagte Wenger nicht die Besetzung der rechten Außenbahn mit dem jungen Hoyte, sondern ließ Touré durch Cygan in der Innenverteidigung ersetzen, während unsere Entdeckung der Saison rechts daneben Platz nahm. Überraschender war da schon das Startdebüt des 18jährigen Clichy im linken Mittelfeld, der seine Sache sehr gut machte und frech aufspielte. Die Umstellungen in der Hintermannschaft waren da schon etwas problematischer, was aber - ich höre schon die ketzterischen Cygan-Hohngesänge - nicht am Franzosen mit der Kojack-Frisur lag, sondern an der ein oder anderen Indisponiertheit Tourés, der mit Lazaridis mehr Probleme hatte als ihm lieb war, und dem Griechen mit seinen Durchbrüchen auf Linksaußen die einzig nennenswerten Möglichkeiten der ansonsten biederen Gastgeber ermöglichte. Da stand es aber schon längst One-Nil-To-The-Arsenal, dank eines kaltschnäuzigem Freddy Ljungberg, der urplötzlich freistehend vor dem gut haltenden Taylor die Nerven behielt und überlegt ins Eck vollendete. Auch wenn Birmingham Mitte der ersten Halbzeit besser ins Spiel fand, so richtig Brandgefahr bestand nicht. Die gab es auch nach dem Wechsel nur ein einziges Mal, als ein wuchtiger Forsell-Kopfball knapp am kurzen Pfosten des von Lehmann sicher gehüteten Tores vorbeistrich. Bevor der Tabellenfünfte noch übermütig wurde, war es Zeit für die Gunners einen Gang hochzuschalten, und so erledigte der Ersatz-Käptn höchstpersönlich den Job, als Bergkamp von Henry mustergültig angespielt kurz hinter der Mittellinie den Ball aufnahm, schneller als man es dem immer etwas faul wirkenden Iceman zutrauen würde am 16er war, einen Schuß in die Ecke antäuschte und den Ball über den dahinsinkenden Blues-Keeper hinweglupfte. Rotzcool nennt man wohl sowas. Was folgte war die stolze Präsentation der Kapitänsbinde durch den Torschützen, die üblichen Jubelorgien, Bergkamp-Gesänge und ein paar nett gemeinte Cheerios an die in Scharen abwandernden Midlanders. Die hatten wahrscheinlich keine 38 Pfund bezahlt (achtunddreißig! ACHTUNDDREISSIG! noch immmer unbelievable), und verpaßten so den fußballerischen Teil des verregneten Nachmittags. Arsenal, inzwischen mit Kanu für Clichy im zentralen Mittelfeld führte den entnervten Gegner nun in der gewohnten Art vor, und Henry krönte seine für seinen Maßstab sicher nicht beste, aber angesichts des Gegners noch immer eine Welt für sich darstellende Klasse mit seiner brillianten dritten Torvorlage des Tages, die Pires ohne Mühe zum Endstand über die Linie drückte. "Beat the Arsenal? You're having a laugh" (to the tune of "Thierry Henry, Thierry Henry") tönte es aus dem Railway Stand, doch von den 30.000 Zuschauern befanden sich die meisten schon auf dem Weg zu Balti Pie & Tetleys. Am Ende stand ein clever herausgespielter Sieg der Gunners, die den Ausfall einer halben Stammelf kaum sichtbar werden ließen, und ein trauriger Matthew Upson, der trotz einer guten eigenen Partie die Chancenlosigkeit gegen die alten Kameraden anerkennen mußte.

Für den fußballkranken Fan der blau-gelb-weißen Sorte blieb aber kaum Zeit zum Feiern, denn nur kurz darauf erfüllte sich ein alter Traum mit dem Besuch jenes Stadions, an dem der FC Carl Zeiss anno 1979 Geschichte schrieb, und als erster deutscher Verein ein EC-Spiel auf englischem Boden gewann. Also ab in die Metro und in The Hawthorns gedüst, wo der Spitzenreiter der 1st Division West Bromwich Albion die Royals aus Reading empfing. Das Stadion selbst nach dem Umbau sicher nicht mehr auf dem Standard '79, doch spielerisch waren die Gastgeber an jenem Oktoberabend wohl auch kaum schlechter als diesmal. In der 10minütigen Druckphase anfangs der zweiten Hälfte konnte man erahnen, warum die Kulisse als so lautstark gefürchtet ist, doch insgesamt war es zu wenig für den Heimdreier und man trennte sich 0:0. So waren es auch hier die Gästefans, die am Ende die Oberhand hatten und ich war ganz froh, daß nur die Reading-Supporters wirklich Grund zum entsprechend oben erwähnter Melodie intonierten "Top of the league? You're having a laugh" hatten, und nicht die Blues-Fans drei Stunden zuvor. Noch viel erfreulicher wäre es aber, wenn am Dienstagabend gegen 22.30 Uhr jene Gesänge aus dem San Siro ertönen würden und der dortige Tabellenführer gestürzt. Viel Glück allen Mailandfahrern, macht was draus!!!



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zuletzt bearbeitet am 06. Dezember 2003 von PVG