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Arsenal`s Geschichte Als 1888 die englische Fußball-Liga gestartet und gleichzeitig der Professionalismus auf der Insel zugelassen worden war, herrschte besonders in Mittelengland Freude. Dort nämlich bestanden die Fußballteams hauptsächlich aus Arbeitern, die auf diesem Wege ihr schmales Einkommen aufzubessern hofften. Das galt vor allem in Vereinen wie Preston North End, Aston Villa, West Bromwich Albion oder Blackburn Rovers, die nun noch größere Fortschritte machten. Gegen diese Entwicklung lehnten sich naturgemäß traditionelle Spitzenvereine wie die Old Etonians, Wanderers oder die Royal Engineers auf, in deren Reihen ökonomisch privilegierte Amateur-Spieler standen, die nun ihre Position durch den Berufsfußball bedroht sahen. Mit Recht, wie sich bald zeigte, südenglische Clubs waren der Konkurrenz aus den Industriezentren bald nicht mehr gewachsen. Es dauerte dann auch bis 1931, ehe Arsenal erstmals den Meistertitel nach London holte.
Nach zweimaligem Abstieg zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurde Arsenal in die erste Liga aufgenommen, als die Spiele nach Beendigung des Krieges wieder begannen. Seitdem gehören die Londoner ständig der höchsten Klasse an - im übrigen als einziger aller englischen Vereine.
Jetzt aber fielen wieder Tore wie reife Früchte. Der erste, der dieser Flut Einhalt gebot, war Chapman, der gemeinsam mit seinem Halbstürmer Charlie Buchan eine geradezu revolutionäre taktische Idee entwickelte. Der Mittelläufer, der bis dahin eine zentrale spielgestaltende Rolle im Mittelfeld gespielt hatte, wurde nun zurückgezogen und bewachte, zwischen den beiden Verteidigern postiert, den Mittelstürmer. Chapmans erster Spezialist dafür war der rothaarige Herbie Roberts, ein großer kopfballstarker Recke. Die Innovation führte nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld zu einer großen Veränderung. Früher hatten der Mannschaftskapitän und die wichtigsten Spieler die Taktik bestimmt. Mit der Einführung des sogenannten WM-Systems wurde die Stellung des Trainers oder des Managers, wie man ihn in England nennt, enorm aufgebessert. Das Spiel wurde komplizierter, intellektueller, die Akteure waren an feste Muster gebunden. Und Herbert Chapman gilt als der erste in einer langen Reihe von Männern, denen magische Fähigkeiten zugeschrieben wurden.
Das WM- oder auch "Drei-Verteidiger-System" verbreitete sich rasch über ganz Europa, bis zu Brasiliens WM-Triumph 1958 mit der 4-4-2-Aufstellung war es die vorherrschende taktische Variante. Chapmans Originalität war damit jedoch noch nicht erschöpft. Er führte das Flutlicht ein und weiße Bälle; obendrein gelang es ihm als erstem Manager, die Bennung einer U-Bahn-Station nach seinem Club herbeizuführen: auf der Londoner Piccadilly Line liegt zwischen Holloway Road und Finsbury Park die Arsenal Station.
Erst 14 Jahre später tauchte der Club wieder in den Schlagzeilen auf, allerdings gleich in dicken Balken, als er 1970 in den zwei Finals des UEFA-Cups über Anderlecht (1:3, 3:0) siegreich blieb. Ein Jahr später, 1971, gelang es als zweitem Londoner Verein nach Tottenham (1961) das sogenannte "Double", also Meisterschaft und Pokal in einem Jahr zu gewinnen. Bemerkenswert war vor allem der Gewinn des Cups durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen Liverpool FC, zu dem Kelly und George die Tore beisteuerten. Ausschlaggebend war die Fähigkeit des hart arbeitenden Kollektivs gewesen, in wesentlichen Momenten individuelle Kräfte freizumachen. Der Pokal in jeglicher Spielart blieb auch in den nächsten Jahren, als Manager Terry Neill von 1976 ab die Führung der Mannschaft übernommen hatte, die Domäne: 1978, 1979 und 1980 erreichte Arsenal das Cup-Finale, verlor das erste und dritte jeweils 0:1 gegen Ipswich respektive West Ham, gewann jedoch das zweite gegen Manchester United 3:2. Im Anschluß daran erreichte das Team sogar das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger, unterlag aber dem FC Valencia 4:5 nach Elfmeterschießen (0:0). Seit 1986 hieß der Trainer George Graham, der 1971 als Aktiver beim Double dabei gewesen war. Mit einer jungen Truppe, in der einige Nachwuchsleute aus der Jugendabteilung standen, holte sich Arsenal quasi als Fingerzeig für die Zukunft den englischen Ligapokal durch ein 2:1 über Liverpool. [...] wird fortgesetzt/ erweitert ... die heutige Organisation: Der "Arsenal Football Club, Public Limited Company" besitzt 7.000 Ein-Pfund-Aktien, deren Mehrzahl in den Händen der Vereinsführung liegt. Eigentum des Vereins ist das "Arsenal Stadium" im Nordosten Londons und die moderne Trainingsanlage in London Colney, etwa 35 km nördlich davon. Der Bau einer neuen Arena ist in Planung und soll möglichst bis zu Beginn der Saison 2004/2005 abgeschlossen sein. Arsenal hat eine gesunde wirtschaftliche Basis und eine Führung, die gleichermaßen auf Tradition wie auf die Bewältigung der Zukunft baut. Quelle: Stefan Tarras, Die großen Fußballvereine der Welt, 2. Auflage, Copress Verlag München, 1989 Eine ausführliche und gelungene Historie der Gunners hat Steve Gleiber, ein Gooner "down under", auf seiner (auch sonst nur ans Herz zu legenden) Website veröffentlicht. Klickt einfach auf den entsprechenden Zeitraum: |
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zuletzt bearbeitet am 07. August 2003 von PVG |
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